Du hast dir den Kopf zerbrochen, jedes Wort sorgfältig gewählt, die Betreffzeile zehnmal umformuliert. Und dann – 11 % Öffnungsrate.
Der Moment fühlt sich an wie eine Tür, die du voller Vorfreude geöffnet hast – und dahinter ist niemand.
Was ist da los?
Die Öffnungsrate ist eine dieser Zahlen, die gern als Gradmesser für „läuft“ oder „läuft nicht“ herhalten muss. Doch oft wird sie falsch verstanden – oder isoliert betrachtet.
Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen:
- Was zeigt dir die Öffnungsrate wirklich?
- Was beeinflusst sie?
- Und vor allem – wie kannst du sie gezielt verbessern?
Was genau misst die Öffnungsrate?
Kurz gesagt: Sie zeigt an, wie viele Menschen deine E-Mail geöffnet haben. Technisch basiert sie auf einem unsichtbaren Pixel, das beim Laden der Mail aktiviert wird.
Aber Achtung: Die Zahl ist ein Schätzwert – kein Urteil.
Denn:
- Manche E-Mail-Programme blockieren das Tracking-Pixel.
- Vorschauen im Postfach können als Öffnung gezählt werden – auch wenn niemand gelesen hat.
- Apple & Co. verschleiern mit ihren Datenschutzfunktionen echte Öffnungen.
Die Öffnungsrate ist also kein exakter Messwert, sondern eher wie ein Thermometer in der Sonne. Es zeigt Tendenzen – aber keine exakten Temperaturen.
Trotzdem liefert sie dir wertvolle Hinweise.
Was dir die Öffnungsrate wirklich sagt
Die Öffnungsrate ist wie ein Seismograph. Sie zeigt dir, ob du mit deiner Mail ein Beben auslöst – oder ob alles still bleibt.
Typische Fragen, die du über sie beantworten kannst:
- Triffst du einen Nerv? Öffnen Leser regelmäßig, scheinst du relevante Inhalte zu liefern.
- Ist dein Betreff ein Türöffner oder Türstopper?Kommt deine Mail zum richtigen Zeitpunkt? Vielleicht sind deine Leser um 7 Uhr noch im Halbschlaft und besser wäre 15 Uhr.
- Hast du Vertrauen aufgebaut? Wer weiß, dass donnerstags Post von dir kommt und wartet vielleicht sogar darauf. (Wie du Vertrauen aufbaust, kannst du hier nachlesen.)
5 Gründe, warum deine Newsletter Öffnungsrate niedrig ist
Wenn du das Gefühl hast, deine Mails gehen unter wie eine Flaschenpost im Ozean, hier sind die häufigsten Ursachen:
- Dein Betreff ist unklar oder langweilig. „Newsletter August“ klingt nach Ablage, nicht nach „muss ich lesen“
- Der Preheader fehlt oder stiftet Verwirrung. Wenn er nichts ergänzt, sondern leer bleibt – oder die falschen Erwartungen weckt – schadet er mehr als er nützt.
- Technikprobleme: Deine Mails landen im Spam. Fehlende Authentifizierung oder ungünstige Wörter im Betreff können Auslöser sein, dich in den Spamordner zu verbannen.
- Dein Rhythmus passt nicht: Zu selten? Du wirst vergessen. Zu oft? Du wirst zur Störung. Wichtig ist ein verlässlicher Takt, der zu deiner Zielgruppe passt.
- Alle bekommen alles – niemand fühlt sich gemeint. Wenn deine Mails nicht segmentiert sind, wirken sie beliebig und werden überblättert.
Wie du deine Öffnungsrate verbessern kannst
Hier geht es nicht um Tricks, sondern um echte Verbindung.
- Mach deine Betreffzeile zur Einladung, nicht zur Pflichtaufgabe. Frage dich: Würdest du draufklicken? Oft wird die Betreffzeile schnell hingehuscht, weil das Schreiben schon lange genug gedauert hat. Dabei entscheidet sie über alles, was danach kommt.
- Nutze den Preheader als Bühne für Spannung. Er ist dein zweiter Satz – also Neugier verstärken, Klarheit schaffen.
- Teste verschiedene Zeiten. Manche Leser öffnen lieber morgens beim ersten kaffee, andere scrollen abends auf dem Sofa. Schau dir deine Statistiken und passe dich an.
- Wähle deinen Absender mit Bedacht. „Sandra von CoachingXY“ baut Beziehung auf. „info@coachingxy“ eher nicht.
- Checke deine Technik. Authentifizierung, Spam-Wörter, Zustellbarkeit – wenn hier etwas hakt, nützt auch der beste Inhalt nichts.
Die Öffnungsrate ist nur ein Puzzlestück
Sie ist ein Kompass, aber kein Ziel.
Viel entscheidender sind:
- Klicks: Wer interessiert sich wirklich?
- Conversions: Wer bucht, kauft oder antwortet?
- Langfristige Verbindung: Wer liest Woche für Woche deine Mails?
- Antworten und Weiterleitungen: Wer fühlt sich angesprochen?
Öffnungsraten zeigen, ob du auf dem Radar bist. Aber das Navigationssystem bist du. Mit relevanten Inhalten, klarer Strategie und Blick auf die Interessen deiner Leser.
Wenn du jetzt das Gefühl hast:
„Da geht mehr. Ich will weniger Zufall, mehr System und Mails, die gelesen werden, weil sie wirken.“
Dann ist es vielleicht Zeit, dein E-Mail-Marketing neu aufzustellen. Nicht lauter, sondern echter und klarer mit Haltung.
Wenn du den nächsten Schritt machen möchtest, stehe ich dir gerne zur Seite. Melde dich einfach hier bei mir.


